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Dämmen mit Lehm

Um es gleich am Anfang klar zu stellen: "Lehm dämmt nicht!
 
Die Vorteile des Lehms liegen in seiner guten Wärmespeicherfähigkeit, seiner guten Schalldämpfungsegenschaft und seiner Fähigkeit der Feuchteregulierung. Diese Vorteile hat er vor allem wegen seines hohen Gewichts, was ihn widerum direkt als Dämmstoff unbrauchbar macht.
 
Es gibt aber eine ganze Reihe von Dämmaufbauten bei denen Lehm eine Rolle spielt. Vor allem seine enorme Fähigkeit zur Feuchteregulierung macht Lehm insbesondere bei Innendämmaufbauten interessant, bei denen es sonst sehr leicht zu Feuchteproblemen im Baukörper kommen kann.
 
Im folgenden stellen wir Ihnen mehrere Innendämmaufbauten vor bei denen Lehm mit zum Einsatz kommt:

Bitte beachten: Am Ende dieser Seite stellen wir alle Systeme noch einmal vergleichend nebeneinander:
 
Pfeil Vergleich der Innendämmsysteme mit Lehm (U-Wert, Kosten, Raumbedarf, Gewicht)

 
 

Leichtlehm-Innenschale, feucht

Leichtlehm-Innenschale - Grafik
Leichtlehm-Innenschale
- mit Schilfrohr-Putzträer als verlorene Schalung

Eine der ältesten Dämmungen ist die mit feuchten Leichtlehmmischungen. Hierbei dient der Lehm als Bindemittel für mineralische oder organische Leichtzuschläge. Schon in der Vergangenheit wurden diese Mischungen als Verfüllmaterial zwischen einem Ständerwerk eingesetzt. Heutzutage werden Leichtlehme nur noch selten als Füllmaterial zwischen der Holzkonstruktion verarbeitet, sondern als innenseitige Dämmung verwendet.
 
Als Zuschlagstoff finden häufig Stroh, Holzspäne, Hanfschäben, Korkschrot und Blähton Verwendung.
Bei uns erhalten Sie als Fertigmischungen Blähton-Leichtlehm, Holz-Leichtlehm und Hanf-Leichtlehm.
Mehr dazu unter: Baulehme > Leichtlehme
 
Feuchte Leichtlehme sind plastische, gut modellierbare Baustoffe, die als Innendämmung zwischen einer Außenwand und einer verlorenen Schalung (d.h. am Bauteil verbleibenden Schalung) eingebracht werden.
 
Der Werkstoff Leichtlehm hat zudem überall dort seine Vorteile, wo baukonstruktiv bedingte Unebenheiten in den vorhandenen Außenwänden auszugleichen sind. So sind z.B. Vor- und Rücksprünge in den Außenwänden, sowie Abweichungen in der Lotrechten bzw. im Fluchtverlauf mühelos zu korrigieren. Die oftmals in ihrer Stärke variierenden Balken des Ständerwerks werden problemlos in der Vorsatzschale untergebracht. Zudem werden Hohlräume, Ritzen und Spalten durch die sehr gute Modellierfähigkeit der Baustoffe geschlossen.


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Leichtlehm-Innenschale, trocken

Hanf-Leichtlehm + Lehmbauplatte

Verfüllung hinter einer Innendämmschale aus Leichlehmsteinen
Hanf-Leichtlehmschüttung hinter einer
Lehmbauplatte

Der Werkstoff Leichtlehm hat überall dort seine Vorteile, wo baukonstruktiv bedingte Unebenheiten in den vorhandenen Außenwänden auszugleichen sind. So sind z.B. Vor- und Rücksprünge in den Außenwänden, sowie Abweichungen in der Lotrechten bzw. im Fluchtverlauf mühelos zu korrigieren.
 
Wenn der Füllraum für eine Leichtlehmschüttung nach innen durch eine Lehmbauplatte abgeschlossen wird, spricht nichts dagegen, zur Befüllung eine trockene Leichtlehmschüttung einzusetzen.
 
Für diesen Aufbau eignet sich hervorragend die Hanf-Leichtlehmschüttung, 300 kg/cbm. Alternativ kann auch Hanf-Leichtehm, 400 kg/cbm eingesetzt werden. Dieser Leichtlehm besteht aus den gleichen Bestandteilen wie die Hanf-Leichtlehmschüttung, enthält aber 100 kg mehr Lehm pro cbm.
 
Mit diesem Aufbau geht die Trocknungszeit gegen Null, da als feuchter Arbeitsschritt nur noch der dünnlagige Verputz der Lehmbauplatten anfällt.


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Leichtlehmsteine

Leichtlehmsteine-Anwendung
Leichtlehmsteine
- vor plastisch-feuchtem Leichtlehm

Mit Leichtlehmsteinen lässt sich eine sehr stabile Mauerwerkskonstruktion errichten, die gleichzeitig auch noch gut dämmend ist.
 
Für diesen Aufbau eignen sich ganz besonders die Leichtlehmsteine '2 DF 700' und '3 DF 700'. Mit ihrem spezifischen Gewicht von nur 700 kg/cbm weisen sie einen Wärmeleitwert von nur 0,21 W/mK auf.
 
Im einfachsten Fall wird die Wand aus Leichtlehmsteinen mit Leichtlehmmörtel direkt gegen eine vorhandene Außenwand gemörtelt.
 
Um die Dämmung weiter zu verbessern, kann hinter die Leichtlehmschale feucht-plastischer Leichtlehm (Blähton-Leichtlehm, Holz-Leichtlehm) geschüttet werden. Dieser ergibt dann auch die bauphysikalische sichere Verbindung mit der vorhandenen Wand.
 
Alternativ zur Hinterschüttung mit feucht-plastischen Material kann auch eine trockene Leichtlehmmischung hinter die Leichtlehmsteine geschüttet werden. Für die trockene Variante eignet sich hervorragend die Hanf-Leichtlehmschüttung, 300 kg/cbm. Alternativ kann auch Hanf-Leichtehm, 400 kg/cbm eingesetzt werden. Der Hanf-Leichtlehm, 400 kg/cbm besteht aus den gleichen Bestandteilen wie die Hanf-Leichtlehmschüttung, enthält aber 100 kg mehr Lehm pro cbm.
 
Bei der Trockenvariante können bis zu 10 cm Hanf-Leichtlehm hinter die Leichtlehmsteine geschüttet werden.
 
Bei der feucht-plastischen Variante darf für die Hinterschüttung nur Blähton-Leichtlehm verwendet werden. Die maximale Schichtstärke hängt hier vom ausgewählten Stein und der Diffusionsfähigkeit und kapillaren Leitfähigkeit der bestehenden Wand ab:

Ist die Wand diffusionsfähig und kapillar leitend (Lehmwände, Ziegelsteinwände), so können bis zu 8 cm Blähton-Leichtlehm hinter den 2 DF 700 (bzw. bis zu 3 cm hinter den 3 DF 700) gefüllt werden.
 
Hat die vorhandene Wand diese Eigenschaften nicht (z.B. Zementputz, Betonwände), so können bis zu 4 cm Blähton-Leichtlehm hinter den 2 DF 700 gefüllt werden.
Die 3 DF 700-Steine dürfen nur an die vorhandene Wand gemörtelt werden.


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Dämmplatten + Lehmputz

Innendämmsystem mit Holzfaser-Dämmplatten

Eine Innendämmung mit verputzbaren Dämmplatten stellt in der Regel die preiswerteste und einfachste Möglichkeit einer wärmetechnischen Sanierung dar. Dafür kommen Holzfaser-Dämmplatten und Schilfrohr-Dämmplatten in Betracht.
 
Wirklich sinnvoll ist dieses Vorgehen aber nur, wenn diese Dämmplatten mit Lehmputz kombiniert werden. Der Lehmputz sichert das ganze System bauphysikalisch ab.
 
Das Vorgehen ist vom Prinzip wie folgt: Auf die zu dämmende Fläche wird ein Lehmputz aufgetragen. In den frischen Lehmputz werden die Dämmplatten hineingedrückt und anschließend in der Wand verdübelt. Die Dämmplatten können direkt anschließend mit Lehm verputzt werden.
 
Von allen im Bereich 'Dämmen mit Lehm' vorgestellten Systemen ist dieses das schlankeste System (geringster Wohnraumverlust).
 
Optimal kombiniert ist dieses System insbesondere mit Holzfaser-Dämmplatten:

  • Die Holzfaser-Dämmplatte besitzt eine optimale kapillare Leitfähigkeit und ein hohes Kondensatspeichervermögen und kann Feuchtigkeit (Wasser) bis zu 20% des Eigengewichts zwischenspeichern, ohne dass die Dämmeigenschaft nennenswert sinkt. Dank dieser Eigenschaften ist diese Innendämmung auch ohne den Einsatz einer Dampfbremse in vielen Fällen möglich.
  • Das System ist sehr kompakt und erzeugt auf eine natürliche Weise eine hohe Dichtigkeit. Dies ist ein sehr wichtiger Punkt bei dem Aufbau einer Innendämmung. Daher ist dieser Aufbau besonders dort anzuraten, wo die Dichtigkeit des Baukörpers anders nicht sicher zu realisieren ist wie z.B. bei Fachwerkhäusern

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Vergleich der verschiedenen Innendämmsystemen mit Lehm

U-Wert, Kosten, Raumbedarf, Gewicht

Im folgenden werden die einzelnen Aufbauten, die in den Unterkapiteln beschrieben werden bzgl. U-Wert, Kosten, Raumbedarf und Gewicht verglichen. Diese Vergleiche bitte nur als grobe Anhaltspunkte verstehen. Qualitäten von Dämmaufbauten lassen sich selbstverständlich nicht ausschließlich durch die Betrachtung weniger Zahlenwerte beschreiben. Allerdings sind sie als ergänzende Informationen auch nicht zu verachten.
 
Zum besseren Verständnis der angegebenen Werte beachten Sie bitte folgende Hinweise:

 
 


Bitte beachten: Diese Tabellen dienen nur zur Information und zur Orientierung. Es gibt natürlich noch eine ganze Reihe andere wichtige Punkte, die zu einer Entscheidung für das eine oder das andere Systeme führen.
 
Näheres zu den einzelnen Aufbauten auf den jeweiligen Unterseiten.