Dämmen mit Lehm
Innendämmsysteme bei denen Lehm eine wesentliche Rolle spielt
Um es gleich am Anfang klar zu stellen: "Lehm dämmt nicht!
Die Vorteile des Lehms liegen:
- in seiner guten Wärmespeicherfähigkeit
- seiner guten Schalldämpfungsegenschaft
- und seiner Fähigkeit der Feuchteregulierung.
Diese Vorteile hat er vor allem wegen seines hohen Gewichts, was ihn widerum direkt als Dämmstoff unbrauchbar macht.
Vorteile einer Innendämmung
Es gibt viele gute Gründe für eine Innendämmung:
- Wenn Fassaden nicht verändert werden können,
- wenn man in einem Mehrfamilienhaus einzelne Wohnungen dämmen möchte
- oder wenn eine bestehende aber unzureichende Fassadendämmung verbessert werden soll.
Daneben bietet eine Innendämmung Vorteile bei wenig genutzten Gebäuden oder Räumen wie Ferienhäusern, Gemeindesälen oder Gäste zimmern: Durch die innenseitige Dämmung heizen sich die Räume schneller auf, es muss nicht die gesamte Wand durchgeheizt werden.
Zusätzlich ist die Montage einer Innendämmung häufig einfacher. Hier fallen keine teuren Gerüstkosten an und die Arbeiten können unabhängig von der Witterung durchgeführt werden.
Da die Innendämmung jedoch bauphysikalisch anspruchsvoller ist als die
Außendämmung empfiehlt es sich, immer einen Fachmenschen zur Beratung hinzu zu ziehen.
Innen-Dämmaufbauten mit Lehm
Es gibt eine ganze Reihe von Innen-Dämmaufbauten bei denen Lehm eine Rolle spielt. Vor allem seine enorme Fähigkeit zur Feuchteregulierung macht Lehm insbesondere bei Innen-Dämmaufbauten interessant, bei denen es sonst sehr leicht zu Feuchteproblemen im Baukörper kommen kann.
Im folgenden stellen wir Ihnen mehrere Innen-Dämmaufbauten vor bei denen Lehm mit zum Einsatz kommt:
- Leichtlehm-Innenschale - feucht
- Leichtlehm-Innenschale - trocken
- Leichtlehmsteine
- Dämmplatten + Lehmputz
Auf der Seite Vergleichstabellen - Innendämmung stellen wir alle Systeme noch einmal vergleichend nebeneinander (U-Wert, Kosten, Raumbedarf, Gewicht)
Leichtlehm-Innenschale, feucht
Leichtlehm-Innenschale
- mit Schilfrohr-Putzträer als verlorene Schalung
Als Zuschlagstoff finden häufig Stroh, Holzspäne, Hanfschäben, Korkschrot und Blähton Verwendung.
Bei uns erhalten Sie als Fertigmischungen Blähton-Leichtlehm, Holz-Leichtlehm und Hanf-Leichtlehm.
Mehr dazu unter:
Feuchte Leichtlehme sind plastische, gut modellierbare Baustoffe, die als Innendämmung zwischen einer Außenwand und einer verlorenen Schalung (d.h. am Bauteil verbleibenden Schalung) eingebracht werden.
Der Werkstoff Leichtlehm hat zudem überall dort seine Vorteile, wo baukonstruktiv bedingte Unebenheiten in den vorhandenen Außenwänden auszugleichen sind. So sind z.B. Vor- und Rücksprünge in den Außenwänden, sowie Abweichungen in der Lotrechten bzw. im Fluchtverlauf mühelos zu korrigieren. Die oftmals in ihrer Stärke variierenden Balken des Ständerwerks werden problemlos in der Vorsatzschale untergebracht. Zudem werden Hohlräume, Ritzen und Spalten durch die sehr gute Modellierfähigkeit der Baustoffe geschlossen.
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Leichtlehm-Innenschale, trocken
Hanf-Leichtlehm + Lehmbauplatte
Hanf-Leichtlehmschüttung hinter einer
Lehmbauplatte
Wenn der Füllraum für eine Leichtlehmschüttung nach innen durch eine Lehmbauplatte abgeschlossen wird, spricht nichts dagegen, zur Befüllung eine trockene Leichtlehmschüttung einzusetzen.
Für diesen Aufbau eignet sich hervorragend die Hanf-Leichtlehmschüttung, 300 kg/cbm. Alternativ kann auch Hanf-Leichtehmschüttung, 400 kg/cbm eingesetzt werden. Dieser Leichtlehm besteht aus den gleichen Bestandteilen wie die Hanf-Leichtlehmschüttung 300k kg/cbm, enthält aber 100 kg mehr Lehm pro cbm.
Mit diesem Aufbau geht die Trocknungszeit gegen Null, da als feuchter Arbeitsschritt nur noch der dünnlagige Verputz der Lehmbauplatten anfällt.
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Leichtlehmsteine
Leichtlehmsteine
- vor plastisch-feuchtem Leichtlehm
Für diesen Aufbau eignen sich ganz besonders die Leichtlehmsteine
Im einfachsten Fall wird die Wand aus Leichtlehmsteinen mit Leichtlehmmörtel direkt gegen eine vorhandene Außenwand gemörtelt.
Um die Dämmung weiter zu verbessern, kann hinter die Leichtlehmschale feucht-plastischer Leichtlehm (Blähton-Leichtlehm, Holz-Leichtlehm) geschüttet werden. Dieser ergibt dann auch die bauphysikalische sichere Verbindung mit der vorhandenen Wand.
Alternativ zur Hinterschüttung mit feucht-plastischen Material kann auch eine trockene Leichtlehmmischung hinter die Leichtlehmsteine geschüttet werden. Für die trockene Variante eignet sich hervorragend die Hanf-Leichtlehmschüttung, 300 kg/cbm. Alternativ kann auch die Hanf-Leichtehm, 400 kg/cbm eingesetzt werden. Der Hanf-Leichtlehmschüttung, 400 kg/cbm besteht aus den gleichen Bestandteilen wie die Hanf-Leichtlehmschüttung 300 kg/cbm, enthält aber 100 kg mehr Lehm pro cbm.
Bei der Trockenvariante können bis zu 10 cm Hanf-Leichtlehm hinter die Leichtlehmsteine geschüttet werden.
Bei der feucht-plastischen Variante darf für die Hinterschüttung nur Blähton-Leichtlehm verwendet werden. Die maximale Schichtstärke hängt hier vom ausgewählten Stein und der Diffusionsfähigkeit und kapillaren Leitfähigkeit der bestehenden Wand ab:
Hat die vorhandene Wand diese Eigenschaften nicht (z.B. Zementputz, Betonwände), so können bis zu 4 cm Blähton-Leichtlehm hinter den 2 DF 700 gefüllt werden.
Die
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Dämmplatten + Lehmputz
Sehr empfehlenswert ist es die Dämmplatten mit Lehmputz zu kombinieren. Der Lehmputz sichert das ganze System bauphysikalisch optimal ab.
Das Vorgehen ist vom Prinzip wie folgt:
Auf die zu dämmende Fläche wird ein Lehmputz aufgetragen. In den frischen Lehmputz werden die Dämmplatten hineingedrückt und anschließend in der Wand verdübelt. Die Dämmplatten können direkt anschließend mit Lehm verputzt werden.
Von allen im Bereich 'Dämmen mit Lehm' vorgestellten Systemen ist dieses das schlankeste System (geringster Wohnraumverlust).
Optimal kombiniert ist dieses System insbesondere mit der Holzfaser-Dämmplatte STEICO internal:
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