Dämmen mit Lehm:
Dämmplatten + Lehmputz
Sehr empfehlenswert ist es die Dämmplatten mit Lehmputz zu kombinieren. Der Lehmputz sichert das ganze System bauphysikalisch optimal ab.
Das Vorgehen dabei ist vom Prinzip wie folgt:
Auf die zu dämmende Fläche wird ein Lehmputz aufgetragen. In den frischen Lehmputz werden die Dämmplatten hineingedrückt und anschließend in der Wand verdübelt. Die Dämmplatten können direkt anschließend mit Lehm verputzt werden.
Von allen im Bereich 'Dämmen mit Lehm' vorgestellten Systemen ist dieses das schlankeste System (geringster Wohnraumverlust).
Gründe für eine Innendämmung
- Erhalt der Fassade
Altbau-Fassaden können durch verschiedene Stilelemente oft ortsprägend sein und müssen in den meisten Fällen aus Gründen des Denkmalschutzes oder aus gestalterischer Sicht erhalten bleiben. Bei diesen Objekten ist eine Außendämmung der Fassade nicht möglich oder gewünscht.
Auch bei Eigentumswohnungen in Mehrfamilienhäusern kann dem Wunsch eines Einzelnen nach einer besser gedämmten Außenwand im Fassaden bereich oft nicht entsprochen werden, wenn es Widersprüche von anderen Eigentümern gibt.
Auch im Falle einer Grenzbebauung kommt eine Außendämmung oft nicht in Frage. - Temporäre Nutzung
Werden Räume nur zeitweise genutzt ist eine Innendämmung besonders vorteilhaft, da die Mauern nicht mit aufgeheizt werden müssen. Damit werden diese Räume beim aufheizen deutlich schneller warm als bei einer Außendämmung und es wird spürbar weniger Energie verbraucht. - Behaglichkeit durch warme Wände
Wie behaglich Sie ihr Zuhause empfinden, hängt nicht nur von der Raumlufttemperatur ab, sondern auch von der Oberflächentemperatur der Wände. Diese erhöht sich durch die Montage einer Innendämmung. Eine Innendämmung schafft also auf besondere Weise Behaglichkeit.
Vorteile des Einsatzes von Holzfaser-Dämmplatten zur Innendämmung
- Holzfaser-Dämmplatten besitzen eine optimale kapillare Leitfähigkeit und ein hohes Kondensatspeichervermögen und können Feuchtigkeit (Wasser) bis zu 20% des Eigengewichts zwischenspeichern, ohne dass die Dämmeigenschaft nennenswert sinkt. Dank dieser Eigenschaften ist diese Innendämmung auch ohne den Einsatz einer Dampfbremse in vielen Fällen möglich.
- Das System ist sehr kompakt und erzeugt auf eine natürliche Weise eine hohe Dichtigkeit. Dies ist ein sehr wichtiger Punkt bei dem Aufbau einer Innendämmung. Daher ist dieser Aufbau besonders dort anzuraten, wo die Dichtigkeit des Baukörpers anders nicht sicher zu realisieren ist wie z.B. bei Fachwerkhäusern
Planung einer Innendämmung: 'Dämmplatten + Lehmputz'
Welche Dämmstärke wähle ich?
Innendämmungen können nicht ungeprüft in jeder beliebigen Stärke ausgeführt werden. Innendämmungskonstruktionen können prinzipiell tauwasserempfindlich sein.
Bei der Frage nach der Dämmstärke sollte auch berücksichtigt werden, dass Innendämmungen auf Grund von unvermeidlichen Wärmebrücken (Innenwandanschlüsse, Deckenanschlüsse, etc.) bald an die Grenze der Effektivität stoßen.
Der U-Wert eines Bauteils ist ein Maß für die wärmetechnische Qualität des Bauteils. Je geringer der U-Wert, desto geringer sind die Wärmeverluste durch dieses Bauteil
Das nebenstehende Diagramm zeigt die Entwicklung des U-Wertes in Abhängigkeit von der Dicke der Innendämmung mit Holzfaser-Dämmplatten.
Es wird deutlich, dass die ersten Zentimeter Dämmstärke entscheidend sind – und über 100 mm in Sachen Wärmeschutz kaum mehr bringen. Gleichzeitig steigt dann das Risiko zu hoher Feuchtegehalte im System.
In der Praxis zeigt sich, dass eine Innendämmung mit Holzfaser-Dämmplatten STEICO internal (im Zusammenwirken mit Lehmputz, so wie oben beschrieben) in der Regel mit bis zu 60 mm unproblematisch ausgeführt werden kann. 80 mm sind auch häufig möglich. Aufbauten mit 100 mm und mehr sind in der Regel nur noch unter bestimmten Voraussetzungen realisierbar
Eine dieser 'bestimmten Voraussetzungen' könnte die vollflächige Verlegung einer Wandheizung auf der Innenseite sein.
Soll eine Schilfrohr-Dämmplatte zum Einsatz kommen, so darf die Dämmdicke von 50 mm auf keinen Fall überschritten werden. Schilfrohr-Dämmplatten können im Gegensatz zu Holzfaser-Dämmplatten keine Feuchtigkeit aufnehmen. Die Tauwassergefährdung ist bei Verwendung dieser Platten daher als deutlich größer einzuschätzen.
Bitte beachten: Diese Ausführungen dienen nur zur groben Orientierung und ersetzen auf keinen Fall die notwendige Prüfung der Bauschadensfreiheit des geplanten Gesamtaufbaus.
Voraussetzungen prüfen
Im folgenden eine Aufzählung der wichtigsten Voraussetzungen, die geprüft werden müssen:
Schlagregenbelastung?
Bei hoher Schlagregenbelastung ist unter Umständen mit einer starken Durchfeuchtung der Außenwand zu rechnen. Ein flächiger Außenschutz in Form einer Bekleidung, eines Anstrichs oder Verputzes sind in diesem Fall unbedingt notwendig.
Feuchtezustand der Bestandskonstruktion?
Häufig enthalten Baustoffe wie bspw. Natur- und Ziegelmauerwerk eine gewisse Feuchtigkeit, die jedoch als unschädlich zu beurteilen ist, solange bestimmte Grenzwerte auf Dauer nicht überschritten werden.
Bei Überschreitung dieser Grenzwerte muss die Ursache für das Schadensbild behoben werden. Das bedeutet, der Feuchtetransport ist zu stoppen (z. B. durch Horizontalsperren).
Eine Durchfeuchtung eines gemauerten Sockels kann auch nach Fertigstellung durch aufsteigende Feuchtigkeit, Regen oder Oberflächenwasser entstehen. Bei dauerhaften und starken Belastungen sind unbedingt Gegenmaßnahmen in Form von Dränagen, einer Verkieselung des Sockels oder Anbringen von feuchteresistenten Dämmstoffen im feuchtenahen Bereich zu ergreifen.
Salzausblühungen / Salzbelastungen?
Salzausblühungen sind ein Hinweis auf zeitweilige oder dauerhafte Feuchtigkeit im Bauteil. Die Salze müssen entfernt und die Feuchtigkeitsquelle beseitigt werden.
Andernfalls können die Salze die komplette Dämmung durchziehen und an der Oberfläche ausblühen. Die Feuchtigkeit kann die Konstruktion massiv schädigen.
Auf einem versalzenen Untergrund darf keine Innendämmung aufgebracht werden!
sperrende Bauteile oder Anstriche im Bestand?
Die Wasserdampfdiffusion und der kapillare Feuchtetransport der bereits vorhandenen Bauteile ist ein wichtiges Kriterium. Die Wasserdampfdiffusionsfähigkeit ist essentiell für das Austrocknungspotenzial der gesamten Konstruktion.
Diffusionshemmende oder diffusionsdichte Beschichtungen (z. B. Anstriche, Tapeten oder Klebefilme) sind zu entfernen oder mit einem Nagelbrett aufzurauen.
Gipsputze
Besonders feuchtespeichernde Materialien wie Gipsputze sind ebenfalls zu entfernen bzw. durch geeignete Materialien (wie z.B. Lehmputze) zu ersetzen.
Laibungen beachten
Bei Laibungen von Fenstern und Türen ist unbedingt eine Laibungsdämmung vorzusehen. Für diese Bereiche kommen spezielle Laibungsplatten zum Einsatz (bei Holzfaser-Dämmplatten in 20 mm und 40 mm, bei Schilfplatten in 20 mm und 30 mm).
Ohne diese Laibungsdämmung entstehen ansonsten dort sehr feuchtekritische Bereiche:
In der Laibung von Fenster und Türen ist die Oberflächentemperatur auf der Wand bereits im ungedämmten Zustand deutlich geringer als auf der Außenwand selbst. Wird eine Innendämmung angebracht ohne die Laibung zu dämmen, so sinkt dort die Oberflächentemperatur noch weiter. Auf der Oberfläche ist dann in der Laibung mit erhöhtem Kondensatanfall und in der Folge mit massiver Schimmelbildung zu rechnen.
Weitere Informationen
in folgenden pdf-Dokumenten finden Sie ausführliche Beschreibungen zum Thema 'Voraussetzungen prüfen':
- STEICO - Planungsheft Innendämmung
-
Arbeitsblatt - Innendämmsystem (Conluto)
(Anmerkung: Das in dieser Datei beschriebene Innendämmystem wird nicht mehr produziert. Die Ausführungen zur Prüfung der Voraussetzungen sind trotzdem sehr lesenswert.)
Herstellen einer Innendämmung: 'Dämmplatten und Lehmputz'
Vorbereitungsarbeiten
Ist kein ebener Untergrund vorhanden muss eine Ausgleichschicht aus Lehm Unterputz oder der mineralischen Variante Lehmputz terra grob aufgetragen werden.
Insbesondere bei der Fachwerksanierung stehen die Füllungen der Gefache in vielen Fällen um viele Zentimeter hinter die Balken zurück. Aber auch viele alte Mauerwerke machen eine Auffütterung nötig).
Dabei darf die Auftragsstärke pro Lage 3 cm nicht überschreiten. Jede einzelne Schicht muss vor dem Auftragen der nächsten Schicht durchgetrocknet sein.
Alternativ empfiehlt es sich als Ausgleichsschicht den Dämmputz-Leichtlehm zu verwenden - insbesondere wenn wie oft bei Fachwerken notwendig eine sehr dicke Ausgleichsschicht erforderlich ist.
Dämmplatten montieren
Die Dämmplatten werden zuerst mit einer Lehmschicht an die Wand geklebt und anschließend mit geeigneten Dämmstoffdübeln mechanisch befestigt.
Verkleben der Dämmplatte mit dem Lehm Klebe- und Armierungsmörtel
Dabei wird mit einer Zahntraufel jeweils eine ca. 3 mm dicke Schicht Lehm Klebe- und Armierungsmörtel auf die Wand und auf die Rückseite der Dämmplatte aufgetragen.
Anschließend wird die Dämmplatte angesetzt und bis zur endgültigen Position "eingeschwämmt".
Alternatives Verfahren: Verkleben der Platte mit Lehmputz
Bei diesem Verfahren wird eine ca. 1 cm dicke Schicht Lehm-Unterputz oder die rein mineralische Variante Lehmputz terra grob auf die Wand aufgetragen. Anschließend werden die Platten vollflächig in dieses Putzbett hinein gedrückt.
Klebeschicht = Funktionsschicht
Die Klebeschicht wird oft auch Funktionsschicht genannt. Damit wird nochmal im besonderen ausgedrückt, dass dieser Schicht eine bedeutende Rolle zukommt. Durch den möglichst vollflächigen Kontakt zur Dämmplatte gewährleistet diese Schicht die kapillare Leitfähigkeit im Bauteil und stellt somit auch einen notwendigen Schutz der Dämmplatte dar.
Mechanische Befestigung
Sie erolgt auf mineralischem Untergrund erfolgt vorzugsweise mit dem 'ejotherm® S1 Universal-Dämmstoffschraubdübel'.
Auf Holzuntergrund eignet sich hingegen besonders der 'ejotherm® STR H Schraubbefestiger'.
Eine preiswerte Alternative auf ausschließlich massivem Mauerwerk stellt der Schlagdübel 'Dämmstoffdübel BEVER DH8-N' dar. Bei Fachwerkwänden, Leichtsteinen oder Hohlblocksteinen darf der Dübel nicht verwendet werden.
Eine preiswerte Alternative auf Holzuntergrund stellt die Verwendung vom 'Dämmstoffhalteteller, BEVER' dar. Dieser wird zusammen mit geeigneten Holzschrauben verwendet.
Ausführung der Laibungsdämmung
Die Klebeschicht zum Anbringen der Platten sowie die Putzschicht werden im Laibungsbereich möglichst dünn ausgeführt. Bei Fachwerkgebäuden ist eine Dämmung der Laibung aufgrund der Lage der Holzständer manchmal nicht möglich.
Oberflächenbeschichtung
Oberflächenbeschichtung mit einem Dünnschichtaufbau
Dieser Aufbau ist nur bei Verwendung der Holzfaser-Dämmplatte STEICO internal möglich. Bei Verwendung von Schilfrohr-Dämmplatten muss der weiter unten beschriebene Dickschichtaufbau gewählt werden.
Beim Dünnschichtaufbau wird im wesentlichen in der ersten Schicht Glasgittergewebe in Lehm Klebe- und Armierungsmörtel eingebettet.
Den Putzabschluss bildet eine 3 mm dicke Schicht Lehm Feinputz.
Dieser kann dann so gelassen werden (Fixierung nicht vergessen. Siehe auch: Lehmputz einfach so lassen) oder mit einer beliebigen diffusionsoffenen Wand- und Deckenfarbe gestrichen werden (vorab den Lehmputz mit Kaseingrundierung) grundieren).
Alternativ ist auch ein Abschluss mit einem Lehm Edelputz möglich. Dieser kann direkt auf den Lehm Klebe- und Armierungsmörtel' aufgetragen werden.
Oberflächenbeschichtung mit einem Dickschichtaufbau
Soll mehr Lehm in den Raum gebracht werden um die Vorzüge eines Lehmputzes noch besser zum Tragen kommen zu lassen empfiehlt sich ein Dickschichtaufbau (bei Schilfrohr-Dämmplatten zwingend).
Hird wird zuerst eine Schicht Lehm Unterputz auf die Dämmplatten aufgebracht (ca. 12 mm), in die vollflächig das Glasgittergewebe eingebettet wird.
Den Putzabschluss bildet dann ein Lehm-Oberputz oder - wenn eine feinere Oberflächenstruktur gewünscht ist - ein Lehm Feinputz.
Die einzelnen Varianten der Oberflächengestaltung sind genauso wie beim Dünn­schichtaufbau möglich.
Übersicht über Produkte zum System
STEICO internal
Dicke | Preis pro | netto | incl. MWSt. | |
---|---|---|---|---|
40 mm | N+F | qm | ||
60 mm | N+F | qm | ||
80 mm | stumpf | qm |
hergestellt im Naßverfahren,
Format:
Schilfrohr-Dämmplatte (quer)
Preis pro | netto | incl. MWSt. | |
---|---|---|---|
20 mm | qm | ||
30 mm | qm | ||
50 mm | qm | ||
60 mm | qm |
Schilfrohre liegen quer (Länge der Schilfrohre 100 cm)
Schilfrohr-Dämmplatte (längs)
Preis pro | netto | incl. MWSt. | |
---|---|---|---|
20 mm | qm | ||
30 mm | qm | ||
50 mm | qm | ||
60 mm | qm |
Schilfrohre liegen längs (Länge der Schilfrohre 200 cm)
STEICO base
Dicke | Preis pro | netto | incl. MWSt. | |
---|---|---|---|---|
20 mm | stumpf | qm | ||
40 mm | stumpf | qm |
Laibungsplatte für Innenwanddämmsystem mit STEICO internal
Format: 135 cm x 60 cm, stumpf
Als druckfeste Holzfaserdämmplatte ist die STEICO base auch
geeignet als Fußbodendämmplatte und Putzträgerplatte im Innenausbau
Lehm Klebe- und Armierungsmörtel (conluto)
Preis pro | netto | incl. MWSt. |
---|---|---|
25 kg-Sack | ||
500 kg-BigBag | Preis auf Anfrage | |
1.000 kg-BigBag |
Reichweite 25 kg-Sack: 6,5 qm bei 3 mm Schichtstärke
(500 kg-BigBag: 130 qm / 1.000 kg-BigBag: 260 qm)
ejotherm® S1 Universal-Dämmstoffschraubdübel
Länge | für Dämm- stoff- dicke | Preis pro | netto | incl. MWSt. |
---|---|---|---|---|
100 mm | 40 mm | Pack à 100 Stück | ||
120 mm | 60 mm | Pack à 100 Stück | ||
140 mm | 80 mm | Pack à 100 Stück |
Schraubdübel aus Kunststoff,
für die Befestigung von Dämmplatten im
Innenbereich auf mineralischen Untergründen.
Zur Montage ist der ejotherm® S1 Bit zwingend erforderlich (5 Stern)
ejotherm® S1 Bit
Preis pro | netto | incl. MWSt. |
---|---|---|
Stück |
30 x 89 mm,
- ggf. gebraucht -
++++ bei Rücksendung des Bits an unser Lager im einwandfreien Zustand wird der Kaufpreis abzgl. 10 € + MWSt Leihgebühr erstattet +++
ejotherm® STR H Schraubbefestiger
Länge | für Dämm- stoff- dicke | Preis pro | netto | incl. MWSt. |
---|---|---|---|---|
80 mm | 40 mm | Pack à 100 Stück | ||
100 mm | 60 mm | Pack à 100 Stück | ||
120 mm | 80 mm | Pack à 100 Stück |
inkl. Dämmstopfen
Dämmstoffdübel BEVER DH8-N
Länge | maximale Dämm- stoff- dicke | Preis pro | netto | incl. MWSt. |
---|---|---|---|---|
75 mm | 25 mm | Pack à 250 Stück | ||
95 mm | 45 mm | Pack à 250 Stück | ||
115 mm | 65 mm | Pack à 250 Stück | ||
135 mm | 85 mm | Pack à 250 Stück | ||
155 mm | 105 mm | Pack à 250 Stück |
nur für die Anwendung im masssivem Mauerwerk geeignet.
Dämmstoffhalteteller, BEVER
Preis pro | netto | incl. MWSt. |
---|---|---|
Packung à 200 Stück |
für die Anwendung auf Holzuntergründen,
wird mittels Holz- oder Spanplattenschrauben mit
Lehmputze und Lehmputz-Zubehör:
Zu Lehmputzen und ggf. notwendigem Zubehör (Schilfrohr-Putzträger, Glasgittergewebe etc. ) finden Sie Informationen und Preise auf unserer Lehmputz-Produktseite:
Lehmputze - Produkte und Preise
Weitere Informationen
Im folgenden pdf-Dokument finden Sie ausführliche Beschreibungen zur Verarbeitung der Holzfaser-Dämmplatte 'STEICO internal'
Ausführliche Informationen zur Verarbeitung finden Sie auch auf den einzelnen Produktseiten der Holzfaser-Dämmplatte 'STEICO internal' und der Schilfrohr-Dämmplatte:
Sonderthemen
Wandheizung
Bei Wandheizsystemen, die im sogenannten Nassverfahren aufgebracht werden, befestigt man die Heizrohre mittels Zahnschienen oder entsprechenden Haltern direkt auf der Dämmplatte.
Anschließend wird die Fläche in drei Schichten verputzt:
- Die erste Putzlage wird bis zur Oberkante des Heizrohres aufgetragen.
- Mit der zweiten Putzlage werden die Heizrohre überdeckt und ein Armierungsgewebe eingebracht.
- Die abschließende dritte Lage überdeckt das Armierungsgewebe.
Badezimmer
Grundsätzlich ist das System 'Dämmplatten + Lehmputz' auch in einem Badezimmer anwendbar. Es sind dabei aber ein paar Dinge ganz besonders zu beachten:
Diffusionsoffenheit sicher stellen!.
Das auf dieser Seite beschriebene System funktioniert grundsätzlich nur als diffusionsoffenes System. Daher ist es nicht zulässig die Wände mit sperrenden Schichten zu versehen.
Insbesondere in Bad bedeutet das, so weit wie möglich auf Fliesen zu verzichten. Stattdessen soll der Lehmputz offen bleiben und nur mit einer diffusionsoffenen
Wand- und Deckenfarbe gestrichen werden. Für das Klima im Bad ist das sowieso die beste Variante, da keine Oberfläche besser als Lehmputz die Feuchtespitzen im Bad abpuffern kann.
Ein kleiner Fliesenspiegel über dem Waschbecken ist dabei unproblematisch und kann auch direkt auf den Lehmputz aufgebracht werden.
Problembereich Dusche
Im Bereich der Dusche ist die Situation komplizierter. Hier muss unter den Fliesen eine vollflächige Abdichtung aufgebracht werden damit keine übermäßige Feuchte in den Untergrund gelangt. Damit existiert in diesem Bereich kein diffusionsoffenes System mehr. Das System 'Dämmplatten + Lehmputz' darf hier nicht verwendet werden, da es zu Feuchteschäden kommen kann.
Alternativ sollte hier ein diffusionsbremsendes System verwendet werden, wie im Planungsheft Innendämmung (STEICO) beschrieben wird.
Elektrik, Sanitär
Verlegen von Elektroleitungen
Grundsätzlich gilt es, in die Dämmlage so wenig wie möglich einzugreifen. Es wird angeraten, die Leitungen auf die Innenwände zu legen.
Ansonsten sollten die Elektroleitungen auf der Dämmplatte verlegt werden. Ein Einschlitzen der Platten ist möglich. Die Schlitze sollten dabei so knapp wie nötig bemessen sein, dabei aber reichlich genug damit die Elektroleitungen vom Gewebe überdeckt werden.
Eine Verlegung in der Bestandswand (also unter den Dämmplatten) ist ebenfalls möglich, aber in der Regel etwas umständlicher umzusetzen. Insbesondere bei bereits vorhandenen Elektroleitungen ist dies aber oft eine sinnvolle Option.
Steckdosen
Unterputzdosen können unproblematisch in die Dämmplatten eingemörtelt werden. Dabei sollten immer luftdichte Unterputzdosen verwendet werden.
Sanitär: Wasser- und Heizungsrohre
In der Bestandswand hinter der Dämmung dürfen auf gar keinen Fall wasserführende Leitungen verlegt sein. Durch die Innendämmung sinkt die Temperatur der Außenwand im Winter so weit, dass für solche Leitungen eine erhebliche Frostgefahr besteht.
Vorhandene Leitungen müssen auf jeden Fall umgelegt werden. Sofern keine Möglichkeit einer Leitungsführungen an den Innenwänden besteht müssen die Rohre auf der Innenseite der Dämmung verlegt werden.
Schwere Lasten
Für die nachträgliche Montage schwerer Lasten finden sich geeignete Montagesysteme auf dem Markt.
Einfacher ist es, wenn schon bei der Installation des Dämmsystems klar ist, dass in bestimmten Bereichen Lasten aufgenommen werden müssen.
Es empfiehlt sich in diesen Bereichen statt den Dämmplatten gleich starke Holzstücke zu montieren.
Wärmebrücken
Innenwandanschluss mit Flankendämmung
Quelle: Conluto
Im Einzelfall kann es aber zu Tauwasserproblemen an den Anschlußstellen führen. Hier schafft eine Flankendämmung (die Dämmung wird dafür ein Stück an der Innenwand weiter geführt) Abhilfe.
Dafür und um den Dämmstandard zu verbessern kann es sinnvoll sein eine Innenwand-Flankendämmung vorzunehmen. Diese sollte mindestens 25 cm breit ausgeführt werden, um Wärmebrücken zu minimieren. Die Dämmstärke sollte 20 mm nicht unterschreiten.
Eine Alternative ist die Ausführung mit dem speziellen Dämmkeil 'STEICO tri', der allerdings leider schwer verfügbar ist.
Fußleisten
Die Dämmung ist montiert und fertig verputzt und nun sollen zum Schluss die Fußleisten montiert werden - am besten passend aus Holz.
Ärgerlich, wenn jetzt erst bemerkt wird, dass sich die Fußleisten nicht so leicht in der Dämmplatte befestigen lassen. Insbesondere bei Schilfrohr-Dämmplatten ist dies praktisch unmöglich. Also muss auf sehr lange Schrauben zurück gegriffen werden um die Fußleisten in der hinter der Dämmung liegenden Bestandswand zu verankern.
Das muss aber nicht sein! Sehr gute Erfahrungen haben wir damit gemacht vor Montage der Dämmplatten auf Höhe der Fußleisten ein Holz zu montieren. Dieses Holz wird so gesetzt, dass es zum Raum hin mit der geplanten späteren Putzoberfläche eine Ebene bildet.
Dort lassen sich am Ende dann sehr bequem die Fußleisten montieren. Außerdem existiert bereits eine ausgerichtete Grundleiste auf der die Dämmplatten aufgesetzt werden können.
U-Wert-Vergleich
Bitte beachten:
Die U-Wert-Berechnungen in diesem Abschnitt sind ohne Gewähr.
Sie können bei Bedarf aber gerne aktuell nachgeprüft werden. Dafür empfehlen wir den frei zugänglichen U-Wert-Rechner (siehe: U-Wert-Rechner).
Im folgenden ein Vergleich zwischen einem 24 cm Backsteinmauerwerk (außen Sichtmauerwerk, innen mit 2 cm Kalkputz verputzt) im ungedämmten Zustand und der gleichen Wand plus einer 4 cm (= 40 mmm) Holzfaser-Dämmplatte.
Alternative Aufbauten mit 6 cm bzw. 8 cm Holzfaser-Dämmplatte / 5 cm Schilfrohr-Dämmplatte.
24-er Mauerwerk, innen verputzt (Referenzaufbau: ungedämmt) |
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U-Wert [W/m2K] | 2,04 |
U-Wert-Verringerung | 0 % |
mit 4 cm Holzfaser-Dämmplatte | |
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U-Wert [W/m2K] | 0,66 |
U-Wert-Verringerung | 68 % |
mit 6 cm Holzfaser-Dämmplatte | |
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U-Wert [W/m2K] | 0,50 |
U-Wert-Verringerung | 76 % |
mit 8 cm Holzfaser-Dämmplatte | |
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U-Wert [W/m2K] | 0,40 |
U-Wert-Verringerung | 81 % |
mit 5 cm Schilfrohr-Dämmplatte | |
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U-Wert [W/m2K] | 0,73 |
U-Wert-Verringerung | 64 % |
Ein ausführlicher Vergleich über alle Innen-Dämmsysteme mit Lehm finden Sie auf der Seite Dämmen mit Lehm - Vergleichstabellen.