Dichtheit des Gebäudes
- sinnvolle Lösungen für den Einsatz von Dichtungsbahnen im ökologischen Bauen
Abdichten - JA oder NEIN ???
Diese Frage wird - gerade im ökologischen Bauen - äußerst kontrovers diskutiert. Daher gibt es auch hier keine einfache Antwort dazu.
Die Erfahrungen haben gezeigt, dass es sehr wohl Bereiche gibt, wo Abdichtungsmaßnahmen durchaus sinnvoll sind. In bestimmten Bereichen sind diese Maßnahmen sogar unerlässlich um Bauschäden vorzubeugen bzw. den positiven Effekt der Wärmedämmung nicht wieder größtenteils zu vernichten.
Auf dieser Seite werden die einzelnen Problembereiche, die sich rund um das Thema 'Dämmung und Abdichtung' ranken angerissen. Auf den weiterführenden Unterseiten werden dazu dann Lösungen vorgestellt.
Bite beachten: Das Thema 'Abdichtung gegen Erdreich' ist nicht Teil dieser Seite!
Luftdichtung und Dampfbremse
- für ein gedämmtes Haus eine zwingende Notwendigkeit !!!
Diese Notwendigkeit wird bei allem Bewußtsein für das Thema 'Dämmung' oft übersehen. Wird die Luftdichtung weggelassen hat das negative Konsequenzen für die Dämmqualität und das Risiko von Bauschäden wird deutlich erhöht:
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Große Wärmeverluste durch Luftundichtigkeiten:
So zeigen die nebenstehend beschriebenen Untersuchungen, dass schon bei einer 1 m langen und 1 mm breiten Luftundichtigkeit pro Quadratmeter der Wärmeverlust um das 4,8 fache höher ist als bei einer luftdichten Gebäudehülle. Da kann man sich das Dämmen fast ganz sparen!
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Erhöhung des Bauschadensrisiko durch Luftundichtigkeiten:
Des weiteren trägt der durch die Undichtigkeiten sich ergebende Luftstrom hohe Feuchteströme in die Konstruktion, die in kälteren Bereichen der Konstruktion zu gefährlich großen Mengen von Tauwasserbildung führen können. (siehe auch nebenstehende Messungen)
Achtung! Wenn hier von Luftdichtheit die Rede ist, so ist damit keine Dampfsperre gemeint, wie sie im herkömmlichen Bau viel mit Folien erzeugt wird. Die von uns angebetonen Dichtungsbahnen (z.B. aus Baupappe) sind prinzipiell dampfoffen bzw. bewußt dampfbremsend und können sich darüber hinaus der Feuchtesituation flexibel anpassen (feuchtevariabel).
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Unterdächer
- Schutzschicht für die Dämmung unter dem gedeckten Dach
Warum ein Unterdach?
Wer sein Dach dämmen will, kann das Dämmmaterial nicht einfach unter das alte Ziegeldach stopfen!
Dachdeckungen stellen zwar den wesentlichen Wetterschutz für das Haus dar. Allerdings wird jeder schon einmal beobachtet haben, dass sich Niederschläge wie Regen und Schnee bei windigen Verhältnissen auch mal in erheblichen Mengen auf dem Dachboden wiederfinden. Diese Wassermengen würden nach Dämmung des Daches somit vollständig in der Dämmung landen, was unweigerlich zu Bauschäden führt.
Ein weiteres Problem sind über die Jahre auftretende Mängel in der Dachhaut, die bei einem ohne weitere Maßnahmen gedämmten Dach erst wahrgenommen werden können, wenn die Niederschläge im Inneren angekommen sind. Dann sind oft bereits größere Schäden an Dämmung und Konstruktion entstanden.
Daher ist die Einbringung eines Unterdaches (einer wasserabführenden zweiten Schicht unter dem Hauptdach) heute bei Dämmung des Daches zwingend vorgeschrieben.
Dieses Unterdach wird im Idealfall mit Holzfaser-Dämmplatten ausgebildet. Eine Alternative ist der Einsatz von dampfoffenen PP-Vliesen.
Der Einsatz von dampfdichten PE-Folien oder Bitumenpappe ist hier auf jeden Fall zu vermeiden, wenn nicht Bauschäden vorprogrammiert sein sollen.
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Rieselschutz
Wer will schon, dass faserige oder staubige Feinanteile einer Decken(Dämm)schüttung nach unten aus der Decke herausrieseln. Daher ist es hier unabdingbar vor Einbringung der Schüttung einen Rieselschutz anzubringen.
In den meisten Fällen genügen hier einfache Baupappen. Für die Einbringung feuchter Deckenfüllungen (z.B. erdfeuchter Lehm) muss statt der Baupappe ein feuchtestabiles PP-Vlies eingesetzt werden.
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Wandschalungen
- Außenwanddichtung unter Holzverschalungen
Ähnlich wie beim gedeckten Dach benötigt die gedämmte Wand, die aussen mit Holz verschalt wird, darunter eine zusätzliche Wandschalung zum Schutz vor Niederschlägen und ggf. auch zur Erhöhung der Winddichtigkeit (nicht zu verwechseln mit der innenliegenden Luftdichtung).
Diese Wandschalung wird im Idealfall mit Holzfaser-Dämmplatten ausgebildet. Eine Alternative ist der Einsatz von dampfoffenen PP-Vliesen
Der Einsatz von dampfdichten PE-Folien oder Bitumenpappe ist hier auf jeden Fall zu vermeiden, wenn nicht Bauschäden vorprogrammiert sein sollen.
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