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Anwendungsbeispiel für Hanf-Leichtlehmschüttung:

Fußbodendämmung gegen Erdreich

lastabtragend

Dämmung zum Erdreich mit Hanf-Leichtlehmschüttung, lastabtragend, unter einer Trockenestrichkonstruktion
Dämmung zum Erdreich mit Hanf-Leichtlehmschüttung,
lastabtragend,
unter einer Trockenestrichkonstruktion
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lastabtragender Aufbau zum Erdreich unter einem Nassestrich
Dämmung zum Erdreich mit Hanf-Leichtlehmschüttung,
lastabtragend,
unter einem Nassestrich
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In den an das Erdreich angrenzenden Bauteilen ist das Risiko von Bauschäden besonders groß. Daher muss hier ganz besonders auf eine sorgfältige Ausführung geachtet werden.
 
Beispielsweise erlebt man oft, dass hier verrottungsfestes (was ja schon mal gut ist), aber nicht druckfestes Dämmmaterial eingebaut wird. Da das Dämmmaterial nicht druckfest ist, wird es zwischen Balken eingeschüttet. Dem Dämmmaterial wird nichts passieren. Leider wurde nicht bedacht, dass Holz nicht verrottungsfest ist.
 
Daher ist es sinnvoller, hier die Hanf-Leichtlehmschüttung einzusetzen. Sie ist druckfest und recht feuchtestabil. Allerdings ist die Feuchtestabilität nicht unbegrenzt, so dass bei der Planung und Ausführung unbedingt ein paar Dinge beachtet werden müssen.
 
 
Die zu beachtenden Punkte im Einzelnen:

  • Abdichtung zum Untergrund
    Die Hanf-Leichtlehmschüttung ist herstellerseitig als Dämmung gegen Erdreich nur zugelassen, wenn ein übermäßiger Eintrag von Feuchte aus dem Untergrund und über die seitlichen Anschlüsse sicher ausgeschlossen ist.
    Dies läuft in der Regel darauf hinaus, dass nach unten und zur Seite hin eine Abdichtung vorgesehen werden muss, da man in der Regel sonst diesen übermäßigen Eintrag von Feuchte nicht sicher ausschließen kann.
     
  • Nur die Spezifikation 300 kg/cbm verwenden!
    Die schwerere Spezifikation der Hanf-Leichtlehmschüttung (300 kg/cbm) enthält im Unterschied zur Spezifikation 200 kg/cbm ca. 100 kg mehr Lehm pro cbm. Dadurch ist diese Spezifikation deutlich feuchtestabiler.
     
  • Oberer Abschluss: Nur diffusionsoffene, kapillar leitfähige Baustoffe verwenden!
    Von der Bauphysik her ist der Aufbau mit der Hanf-Leichtlehmschüttung nicht tauwassersicher. Der Aufbau funktioniert aber trotzdem, wenn sicher gestellt ist, dass sich Feuchte, die sich in der Schüttung ansammelt, sicher wieder abgeführt werden kann.
    Innerhalb der Hanf-Leichtlehmschüttung ist die Situation sehr diffusionsoffen und hochgradig kapillar leitfähig. Allerdings kann anfallende Feuchtigkeit nur dann entweichen, wenn die oberhalb der Hanf-Leichtlehmschüttung verwendeten Baustoffe sämtlichst ausreichend diffusionsoffen und kapillar leitfähig sind.
     
    Daher ist ein Trockenestrichabschluss nur mit Naturholz (Holzdielung oder Vollholzparkett) durchführbar (Holzwerkstoffplatten können nicht verwendet werden!!!).
    Weitere Details zum oberen Abschluss mit Holzdielung oder Vollholzparkett finden Sie auf der Seite des Anwendungsbeispiels Zwischendecke mit sehr guter Trittschalldämmung
     
    Nassestrichaufbauten sind nur als erdfeuchter Kalkestrich möglich (Zementestrich hat keine ausreichende kapillare Leitfähigkeit).
    Aber auch der Bodenbelag muss mit berücksichtigt werden. Glasierte Fliesen erfüllen die Bedingungen nicht.
     
  • Richtige Bemessung der Schichtdicke:
    Die Hanf-Leichtlehmschüttung, Spezifikation '300 kg/cbm' hat einen Wärmeleitwert von 0,074 W/mK. Geht man davon aus, dass die Schüttung den erforderlichen Dämmstandard komlett alleine bewerkstelligen muss, so ergibt sich nach Enegieeinsparverordnung (EnEV) 2009 (Maximaler U-Wert für Neubauten 0,35 W/qmK, im Bestand 0,50 W/qmK) eine notwendige Schichtdicke von ca. 20 cm im Neubau und ca. 14 cm im Bestand. In der Praxis wird die notwendige Schichtdicke etwas geringer sein, weil bei der Berechnung immer noch die Leitwerte der Bestandsdecke mit einfließen.
     
    Diese Betrachtung macht klar, dass die Hanf-Leichtlehmschüttung bei dem vorgeschlagenen Aufbau nur beim Einsatz im Bestand die EnEV 2009 einhalten kann, da sie nur für Schichtdicken bis zu 14 cm im druckbelastetem Aufbau zugelassen ist. Ergänzung: Nach neuerer EnEV werden im Normalfall noch strengere U-Werte gefordert, so dass hier der Einsatz allein der Hanf-Leichtlehmschüttung auch im Bestand nicht mehr zulässig wäre.
     
    Für bessere Dämmwerte macht es Sinn, die Hanf-Leichtlehmschüttung mit Schaumglasschotter zu kombinieren. Der Aufbau ist genauer im folgenden Anwendungsbeispiel beschrieben: Fußbodendämmung gegen Erdreich (lastabtragend) – in Kombination mit Schaumglasschotter.

 
 

Bitte beachten Sie auch die allgemeinen Verarbeitungshinweise für die Hanf-Leichtlehmschüttung.

 



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