Roddahner Dorfstraße 20
16845 Neustadt (Dosse), GT Roddahn
Tel: 033973 - 80929
Fax: 033973 - 80930
eMail: info@naturbauhof.de


Lehmsteine - Anwendungen

für schwere Lehmsteine - für Leichtlehmsteine - Anwendungsklassen

 

Anwendungsbereiche für schwere Lehmsteine

Schwere Lehmsteine werden für Wandausfachungen, Deckenauflagen, Vorsatzschalen und trockene Stapelwände eingesetzt.
Für den Lehmbau hergestellte Lehmsteine können bei ausreichender Festigkeit auch für tragendes Mauerwerk verwendet werden.
 
Grünlinge (stranggepresste schwere Lehmsteine) sind nur für nichttragende Mauerwerke geeignet.
 
Schwere Lehmsteine sind aufgrund ihrer Materialzusammensetzung für die Verwendung im Außenwandbereich nur bedingt zulässig. Für Außengefache sind sie nicht einsetzbar.
 
Schwere Lehmsteine besitzen eine gute Schalldämmung u. Wärmespeicherkapazität aufgrund ihres hohen Raumgewichtes(ca.1900 kg/m3)

 
Beispiel Stapeltechnik:
 
Vielen Neubauten, z.B. Holz­rahmen­bauten, fehlt es an Speichermassen zur Klimaregulierung, z.B. zur Wärmespeicherung und Feuchtigkeitsregulierung sowie zur Schallabsorbierung.
 
Hier sind Vorsatzschalen aus schweren Lehmsteinen eine ideale Technik. Das Raumklima wird positiv beeinflusst und die Ausführung ist so einfach, dass sie gut in Eigenleistung erbracht werden kann.
 
Die Steine werden ohne Mörtel gegen bestehende Wände gestapelt und mit Latten ca. alle 50 cm festgeklemmt. Anschließend werden Lehmbauplatten angebracht und dünnlagig verputzt, oder die Steine werden direkt mit einem zweilagigen Lehmputz versehen.
 
 

 

Anwendungsbereiche für Leichtlehmsteine

Fachwerkhaus<br> - ausgemauert mit Leichtlehmsteinen 2DF700,<br>vor dem Verputzen
Fachwerkhaus
- ausgemauert mit Leichtlehmsteinen 2DF700,
vor dem Verputzen

Leichtlehmsteine sind, wenn im traditionellen Handformung nachempfundenen Verfahren hergestellt, für die Ausmauerung von Außenwandgefachen geeignet. Solche Steine besitzen die Anwendungsklasse I. (siehe: Pfeil Anwendungsklassen)
 
Weitere Einsatzgebiete: Leichtes nichttragendes Mauerwerk im Innenbereich; Vorsatzschale auf der Innenseite der Außenwand (Innendämmung). Für diese Einsatzgebiete können auch Steine der Anwendungsklasse II verwendet werden. (siehe: Pfeil Anwendungsklassen)
 
Für das Verfüllen von Gefachen bei Fachwerkbauten können unterschiedliche Techniken eingesetzt werden.
Die Neuausfachung von Fachwerkfeldern erfolgt heutzutage in der Regel mit Lehmsteinen. Sie ermöglichen ein schnelles, rationelles Arbeiten und sorgen für geringe Trocknungszeiten.
 
Im Außenfachwerk werden hier Leichtlehmsteine verwendet, die sich durch ihre hohe Witterungsbeständigkeit auszeichnen.

Bitte beachten:
Leichtlehmsteine im Außenbereich müssen immer verputzt werden. Lehmputz ist im Außenbereich dafür in der Regel nicht geeignet. Ein Naturkalkputz ist hier die bessere Lösung. Wie dabei vorzugehen ist erfahren Sie hier: Naturkalkputze - Untergründe / Putzaufbauten.

Beispiel Innendämmungsschale aus Leichtlehmschüttung und Leichtlehmsteinen
 

Häufig ist es bei Gebäuden nicht möglich, eine Dämmung von außen aufzubringen (Sichtfassade, geringer Dachüberstand, etc.)
Hier ist die innenseitige Dämmung der Außenwand die einzige Alternative
 
Neben einer Dämmung mit Holzfaser-Dämmplatten oder Schilfrohr-Dämmplatten ist der Einsatz von Leichtlehmprodukten eine sinnvolle Alternative: Dieser Aufbau hält mehr Masse im Raum (Innendämmungen von Massivbauten senken ansonsten bei einen Massivbau die Wärmespeicherfähigkeit und die Fähigkeit zur Feuchteregulierung).
 
Leichtlehm-Innendämmungen lassen sich sowohl aus Leichtlehmschüttungen als auch aus Leichtlehmsteinen herstellen
 
Im nebenstehenden Beispiel wurde eine Leichtlehmschüttung vor die Außenwand gesetzt. Die innen davor gesetzten Leichtlehmsteine dienen zum Einen der Vergrößerung der Dämmdicke und zum Anderen als Schalung für die Leichtlehmschüttung.
 
Bitte beachten: Für den korrekten Aufbau einer Innendämmung immer einen Fachmenschen zu Rate ziehen.

Hier finden Sie eine ausführliche Darstellung des Aufbaus einer Innendämmung mit Leichtlehmsteinen:

 
Dämmen mit Lehm > Leichtlehmsteine
 
 

 

Anwendungsklassen für Lehmsteine

In den Lehmbauregeln wird für Lehmsteine eine Klassifizierung in bestimmte Anwendungsklassen vorgenommen. Hier wird beschrieben, welche Anforderungen an Lehmsteine gestellt werden, um zu einer bestimmten Anwendungsklasse gezählt zu werden. Des weiteren wird aufgeführt, welche Anwendungsbereiche für bestimmte Anwendungsklassen möglich sind. Dabei gilt: Lehmsteine der Anwendungsklasse I können auch für Anwendungen der Anwendungsklassen II und III genutzt werden, Lehmsteine der Anwendungsklasse II auch für Anwendungen der Anwendungsklasse III.
 
DIe Hersteller von Lehmsteinenen geben daher immer auch eine Anwendungsklasse für ihre Lehmsteine an. Im folgenden werden die Anwendungsklassen spezifiziert und die Anwendungsbereiche beschrieben.

Anwendungsklasse Ia
Anwendungs-
bereiche
Verputztes, der Witterung ausgesetztes Außenmauerwerk von Sichtfachwerkwänden
Anforderungen Steine mit homogener Struktur, ausreichend wasser- und frostfest; geringes Quellverhalten; ungelochte Vollsteine

Anwendungsklasse Ib
Anwendungs-
bereiche
verputztes, der Witterung ausgesetztes Aussenmauerwerk
Anforderungen Steine mit homogener Struktur, ausreichend wasser- und frostfest; geringes Quellverhalten; ungelochte Vollsteine

Anwendungsklasse II
Anwendungs-
bereiche
verkleidetes, witterungsgeschütztes Aussenmauerwerk; Innenmauerwerk
Anforderungen ausreichende Festigkeit; wenig Quellverhalten beim Vermauern und Verputzen; herstellungsbedingter Lochanteil =15 %

Anwendungsklasse III
Anwendungs-
bereiche
Trockene Anwendung (Deckenauflagen, Stapelwände)
Anforderungen müssen für den Anwendungszweck ausreichend fest sein; Lochanteil ist beliebig