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Anwendungsbeispiel für Schilfrohr-Dämmplatten:

Wärmedämmung von außen

Bei dem vorliegenden Beispiel handelt es sich um die nachträgliche Dämmung eines alten Bauernhauses im Rahmen einer Sanierung.

 
 

Aufbau der Dämmung

Wärmedämmung mit Schilfrohr-Dämmplatten von aussen
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  • Es wurde ein Holzständerwerk in 12 cm Dicke an der vorhandenen Hausfassade (verputztes Massivmauerwerk) montiert.
     
  • Der entstande Hohlraum wude mit Hanffaser-Dämmwolle ausgestopft.
     
  • Diese Dämmschicht wurde mit einer 5 cm dicken Schilfrohr-Dämmplatte verschalt.
    Die Schilfrohr-Dämmplatte dient also als dämmwirksame Verschalung der Hanffaser-Dämmwolle und ist gleichzeitig Putzträger.
     
  • Damit hat dieser Aufbau eine Dämmstärke von insgesamt 17 cm.
     

 
 
Konstruktion der Dämmung
  • Die Schilfrohr-Dämmplatten wurden auf der Holzschalung verschraubt (mit großen Unterlegscheiben). Abstand der Hölzer: 50 cm.
     
  • Es ist darauf zu achten, dass insbesondere die Kanten der Schilfplatten (vor allem an den Enden der Schilfrohre) unterlegt sind. Eine breite Unterlage ist hier von Vorteil, damit eine Befestigung der Schilfrohr-Dämmplatten im Bereich der äußeren Drahtbindung möglich ist.
     
    Im hier beschriebenen Beispiel (obere Grafik) wurden daher auf die 4 cm breiten Schalhölzer (Tiefe 10 cm) noch 10 cm breite Schalbretter (Tiefe 2 cm) befestigt.
     
    Alternativ kann auch ein Kreuzlattengerüst aufgebaut werden (untere Grafik). Dafür werden Latten (Breite 4 cm x Tiefe 6 cm) waagerecht an der vorhandenen Außenwand befestigt. Auf diese Latten werden senkrechte Latten (4x6) befestigt. Dort, wo Plattenstöße zu erwarten sind, sollten 2 senkrechte Latten nebeneinander befestigt werden, so dass eine optimale Unterstützung der Schilfrohr-Dämmplatten im Breich der äußeren Drahtbindung möglich ist.
     

 
 
 
 
 
 

Fensterlaibungen

Wärmedämmung mit Schilfrohr-Dämmplatten - Detail: Fenster
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  • Die Fensterlaibungen wurden mit 2 cm-Platten verkleidet.
     
  • In den Fensterlaibungen wurden die Schilfplatten schräg eingesetzt. Dazu wurde in der Laibung vorher eine angeschrägte Holzleiste befestigt. Der entstehende Hohlraum wurde ebenfalls mit Hanffaser-Dämmwolle ausgestopft.
    Diese Schrägstellung vergrößert den Lichteinfall und ermöglicht eine weichere Formung des abschließenden Lehmputzes im Fensterbereich.
     

 
 

Schutz vor Spritzwasser und aufsteigender Feuchtigkeit

Wärmedämmung mit Schilfrohr-Dämmplatten
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  • Um die Dämmschale am Fußpunkt gegen aufsteigende Feuchtigkeit und Spritzwasser zu schützen, wurde ein Ziegelstein-Sockel gemauert und zum bestehenden Alt-Mauerwerk mit Hyperlite gedämmt (Perimeterdämmung).
     
    Der Sockel wurde zusätzlich oben mit einer Folie abgedeckt.
 
 
 

Abschließender Putz

Schilfrohr-Dämmplatten - verputzt
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  • Abschließend wurden Wände und Decke zweilagig mit Lehm verputzt.
    Bei der Verwendung von Lehmputz im Außenbereich ist ganz besonders auf eine gute Arminierung sowie auf einen guten Wetterschutz zu achten. Reiner Lehmputz ist nicht wetterfest.
     
    Auch bei diesem Haus hatte der Lehmputz nur 10 Jahre Bestand. Auf Grund von Witterungsschäden wurde er dann durch einen Kalkputz ersetzt.
 
 
 

Kalkputz-Aufbau für den Außenbereich

Schilfrohr-Dämmplatten mit Kalkputz - Detail
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Von einem Hersteller wird als Außenputz ein mehrlagiger Kalkputz empfohlen. Damit ergibt sich folgender Aufbau (von außen nach innen):

  • Oberputz
  • Unterputz (armiert)
  • Glasfasergewebe (wird in den Unterputz eingearbeitet)
  • Spritz-Unterputz
  • Schilfrohr-Dämmplatte - hier mit Dämmstoff-Dübeln befestigt



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