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Anwendungsbeispiel für Schilfrohr-Dämmplatten:

Wärmedämmung von innen

Bei dem vorliegenden Beispiel handelt es sich um die nachträgliche Innendämmung eines nur temporär genutzten Gewerberaumes in einem zu diesem Zeitpunkt nicht wärmesaniertem Gebäude.
 
Gerade im Falle der temporären Nutzung bietet sich oft eine Wärmedämmung von innen an: Von innen gedämmte Räume haben eine geringe Speichermasse und können so schnell und mit geringem Heizaufwand erwärmt werden.
 
Sinnvoll ist diese Lösung aber auch bei Häusern mit zu erhaltender Fassade (z.B. Fachwerkhäuser).


 
 

Aufbau der Dämmung

Wärmedämmung mit Schilfrohr-Dämmplatten von innen
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  • Zuerst wurde eine ca. 1 cm dicke Lehmputz-Schicht aufgetragen und die Schilfrohr-Dämmplatten in diese frische Lehmputz-Schicht hinein gedrückt.
     
    Diese Lehmputz-Schicht ist sehr wichtig: Bei Wärmedämmung von innen kann es im Bereich zwischen Dämmung und Mauerwerk zu Tauwasserbildung kommen. Diese Tauwasserbildung wird so vom Lehmputz aufgefangen und abtransportiert. Andernfalls könnte es zu Bauschäden kommen.
     
  • Die Schilfrohr-Dämmplatten sind damit schon grob fixiert. Sie müssen nun aber noch mit Dämmstoff-Dübeln im Mauerwerk befestigt werden (Bedarf: ca. 7-8 Stück pro m²).
    Für weitere Informationen zur Befestigung von Schilfplatten an Mauerwerk siehe
    Schilfrohr-Dämmplatten > Verarbeitung
     
  • An der Decke wurden die Schilfrohr-Dämmplatten auf einem Holzständerwerk verschraubt (mit großen Unterlegscheiben). Als Unterlage wurde dazu ein entsprechendes Lattengerüst an die vorhandene Holzbalkendecke geschraubt. Abstand der Hölzer: 50 cm.
    Für weitere Informationen zur Befestigung von Schilfplatten auf einem Holzständerwerk siehe
    Schilfrohr-Dämmplatten > Verarbeitung
     
  • Für die Dämmung von Wänden und Decke wurden 5 cm-Platten verwendet. Die Fensterlaibungen wurden mit 2 cm-Platten gedämmt.

 
 

Details

Wärmedämmung mit Schilfrohr-Dämmplatten - Detail
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  • Stromverlegung
    Stromleitungen wurden unter der Schilfplatte in der Lehmputzschicht verlegt. Die Elektrodosen wurden einfach in die Schilfplatte eingegipst.
     
  • Fensterlaibungen
    In den Fensterlaibungen wurden die Schilfplatten schräg eingestzt. Dazu wurde in die Laibung vorher eine Holzleiste befestigt. Der entstehende Hohlraum wurde mit Hanffaser-Dämmwolle ausgestopft.
    Diese Schrägstellung vergrößert den Lichteinfall und ermöglicht eine weichere Formung des abschließenden Lehmputzes im Fensterbereich.
     
  • Schutz gegen aufsteigende Feuchte:
    Um die Schilfrohr-Dämmplatten am Fußpunkt gegen aufsteigende Feuchtigkeit zu schützen, wurde hier eine Trennfolie eingelegt.

 
 

Lehmputz

Schilfrohr-Dämmplatten - verputzt
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  • Abschließend wurden Wände und Decke zweilagig mit Lehm verputzt.
 
 
 

Dämmen mit Lehm > Dämmplatten + Lehmputz

Hier finden Sie eine ausführliche Darstellung des Aufbaus einer Innendämmung mit Dämmplatten + Lehmputz.
 
Diese wird zwar im wesentlichen als Dämmung mit Holzfaser-Dämmplatten beschrieben. Die Ausführungshinweise sind aber (ggf. modifiziert) auf eine Innendämmung mit Schilfrohr-Dämmplatten übertragbar.

 
Dämmen mit Lehm > Dämmplatten + Lehmputz
 



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